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Barrierefreie Textalternative Video «Malvin & Jeannine»

Textalternativen Video Malvin & Jeannine

Malvin Marti, 1998, Empfänger von Blutstammzellen, sitzt im Botanischen Garten Bern: 

«Ganz am Anfang stand im Vordergrund, einfach nicht zu sterben.Man schaut in den Spiegel und es blickt einem eine Leiche entgegen. Da fragt man sich: Ist es das wert? Ist das nötig? Oder ist das jetzt der Punkt, um zu sagen: Lasst mich einfach in Ruhe. Lasst mich einfach sterben.  Ich bin seit meinem 12. Lebensjahr in der Feuerwehr und ich habe zeitenweise in der Schulzeit Theater gespielt. Ich habe eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner gemacht. Das ist eine 3-jährige EFZ-Lehre. Und ich war im 2. Lehrjahr, als ich die Erstdiagnose erhielt.»

Man sieht in der Rückblende Fotos aus dem Spitalaufenthalt von Malvin. Er spricht aus dem Off weiter:

«Und dann ging es Schlag auf Schlag weiter. Denn in diesem Moment war mein Leben akut bedroht. Auch jetzt, wenn ich wieder die Bilder angeschaut habe: Man sieht schon ziemlich kaputt aus. Und man fühlt sich auch dementsprechend kaputt. Ich glaube das ist es, was es für die Familie extrem schwierig macht. Einfach das Ganze auszuhalten.»

Man sieht erneut Fotos aus dem Familienalbum, Malvin mit dem Bruder und seinen Eltern. Er spricht weiter:

«Bei mir brauchte es ein paar Tage, bis sich alles gesetzt hatte, bis ich realisiert habe: ok, ich habe Akute Myeloische Leukämie. Das heisst, nur mit Chemo alleine, wie man das gemeint hat, lässt sich das nicht behandeln. Dann war klar: Ich benötige Blutstammzellen.» 

Texteinblender

Bei Personen mit lebensbedrohlichen Blutkrankheiten produzieren die eigenen Blutstammzellen zu wenige funktionsfähige Blutzellen.  

Schlagen die ersten Behandlungsmethoden nicht an, sind sie auf gesunde Blutstammzellen einer anderen Person angewiesen.  

Szenenwechsel 1

Jeannine Jaggi, Spenderin von Blutstammzellen, sitzt im Botanischen Garten Bern: «Bei mir ging es relativ schnell. Es wird gesagt, dass die Chance, dass man überhaupt einmal angefragt wird, gar nicht so gross ist. Im Dezember haben sie die Anfrage geschickt, ob ich noch immer Interesse habe. Sie haben einen potenziellen Patienten gefunden, der meine Blutstammzellen brauchen könnte. Als sie danach den ganzen Check gemacht haben, ging es noch etwa einen Monat. Bei peripheren Spenden sticht man, wenn man gute Venen hat, wie bei einer Blutspende einfach links und rechts im Arm rein. Auf der einen Seite geht das Blut raus, dann werden dort die Stammzellen rausgefiltert und auf der anderen Seite geht es wieder rein. Das ganze Prozedere dauert etwa 4 bis 6 Stunden.»

Texteinblender 

Leider ist es schwierig, passende Blutstammzellspenderinnen und -spender zu finden.  

Denn die Gewebemerkmale von Spender und Empfänger müssen genau übereinstimmen, damit eine Transplantation möglich ist.  

Szenenwechsel 2

Malvin, sitzt neben Jeannine auf einer Parkbank: «Wie war es für dich, als du Blutstammzellen gespendet hast? Du weisst ja zwar nicht, wem du gespendet hast, aber wie war das für dich?»

Jeannine: «Also für mich war es eigentlich keine grosse Sache im Vergleich zur Person, die meine Spende erhalten hat. Ich hoffe, dass es ihm oder ihr nun wieder besser geht und dass sie mit meiner Spende ein glückliches Leben hat. Und wie war es für dich, als du die Spende erhalten hast?»

Malvin: «Es war für mich der letzte Ausweg. Ohne Spende wäre ich gestorben. Es ist eine Heldentat. Nicht so, wie es im Film dargestellt wird, sondern ganz im Hintergrund. Es ist sehr selbstlos, was heutzutage wirklich nicht selbstverständlich ist. Du hast etwas getan, das dir selber nichts bringt. Aber du nimmst es auf dich, um jemand anderem das Leben zu retten. Das finde ich extrem bewundernswert.»

Texteinblender

Alle Personen, die sich registrieren, sind Helden!  

Sie können betroffenen Menschen Hoffnung auf mehr Zeit im Leben schenken.  

Malvin erkrankte 2023 leider erneut an Leukämie und verstarb am 4. Dezember 2023. Malvin war es stets ein grosses Anliegen, das Thema Blutstammzellspende bekannter zu machen. Ihm und seinem Engagement sei dieser Film in grosser Dankbarkeit gewidmet.  

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